Macht Selbstverteidigung Frauen sicherer?

Gemäss aktuellen wissenschaftlichen Publikationen wird Selbstverteidigungstraining für Frauen als wirksames Mittel sowohl zur Gewaltprävention wie auch zur Gewalthandhabung gesehen. Die in diesem Artikel vorgestellten Studien weisen darauf hin, dass Frauen, die an solchen Programmen teilnehmen, eine signifikante Reduktion der Gewaltopferquote sowie eine gesteigerte Selbstwirksamkeit und ein höheres Selbstbewusstsein erfahren.

Selbstverteidigung macht sicher!

 

Die positiven Effekte des Selbstverteidigungstrainings erstrecken sich auf verschiedene Aspekte der psychischen Gesundheit und stärken die Fähigkeit von Frauen, sich in bedrohlichen Situationen erfolgreich zu verteidigen. Dieser Überblick fasst die wesentlichen Ergebnisse der jüngsten Forschung zusammen und unterstreicht die Bedeutung von Selbstverteidigungstrainings für Frauen.

Selbstverteidigungstraining zur Reduzierung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen: Eine integrative Übersicht

Diese Studie untersucht die Wirksamkeit von Selbstverteidigungstraining für Frauen und Mädchen in der Prävention von Gewalt. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Reduzierung von versuchten und vollendeten Vergewaltigungen sowie nicht einvernehmlichem sexuellen Kontakt. Zudem wird eine Verringerung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) beobachtet, was auf die umfassenden positiven Effekte solcher Trainingsprogramme hinweist (Johnson & Cole, 2024).

Peer-geführte Gruppen in der Prävention von sexuellen Übergriffen: Mythen, Adhärenz und Selbstverteidigungseffizienz nach Geschlecht und Rasse

Diese Studie beleuchtet die Auswirkungen von peer-geführten Gruppen in der Prävention von sexuellen Übergriffen. Insbesondere wird festgestellt, dass Frauen, die an Selbstverteidigungstraining teilnehmen, eine höhere Selbstwirksamkeit im Umgang mit Bedrohungen entwickeln. Die Forschung hebt die Bedeutung von kulturell sensiblen und geschlechterspezifischen Ansätzen in der Präventionsarbeit hervor (Dempster et al., 2024).

„Ich habe das Recht, mich zu verteidigen“: Das zugrunde liegende Curriculum des Empowerment-Selbstverteidigungstrainings

Diese Arbeit untersucht das Empowerment-Selbstverteidigungstraining und wie es Frauen stärkt. Es wird gezeigt, dass das Training nicht nur die körperlichen Fähigkeiten verbessert, sondern auch das Selbstbewusstsein und das Recht auf Selbstverteidigung betont. Dadurch werden Frauen ermutigt, sich aktiv gegen Übergriffe zu wehren (Hollander & Beaujolais, 2023).

Selbstverteidigungstraining zur Reduzierung der Angst vor Gewalt bei Frauen und Mädchen

Diese Studie untersucht, wie Selbstverteidigungstraining die Angst vor Gewalt bei Frauen und Mädchen verringern kann. Die Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmerinnen an Selbstverteidigungskursen weniger Angst vor potenziellen Bedrohungen haben und sich sicherer fühlen. Das Training trägt dazu bei, die mentale Stärke und das Vertrauen in die eigene Fähigkeit zur Gefahrenabwehr zu erhöhen (Follo, 2022).

Selbstverteidigung als wirksame und vernachlässigte Form der Prävention von sexuellen Übergriffen: Ein Kommentar und überfällige Korrektur der Literatur

Diese Arbeit betont, dass Selbstverteidigungstraining eine oft unterschätzte, aber äusserst wirksame Methode zur Prävention von sexuellen Übergriffen ist. Die Autoren argumentieren, dass solche Trainingsprogramme weit verbreitet und als wichtiger Bestandteil der Gewaltprävention anerkannt werden sollten. Die Studie korrigiert frühere Ansichten, die den Nutzen solcher Programme unterschätzt haben (Cermele & McCaughey, 2022).

Stereotype über misshandelte Frauen und die Selbstverteidigung des Opfers: Rechtliche Implikationen

Diese Studie untersucht, wie Selbstverteidigungstraining Stereotype über Frauen, die sich gegen Gewalt wehren, beeinflusst. Es wird gezeigt, dass solche Trainingsprogramme die Wahrnehmung von Frauen als schwach oder verletzlich verringern und stattdessen ihre Entschlossenheit und Stärke betonen. Die rechtlichen Implikationen dieser Wahrnehmungsänderungen werden ebenfalls diskutiert (Delgado-Alvarez & Sánchez-Prada, 2021).

Unterricht über Empowerment-Selbstverteidigungstraining zur Prävention von sexuellen Übergriffen: Empfehlungen für feministische Lehre in der Psychologie

Diese Publikation stellt einen Zusammenhang zwischen der Teilnahme an Selbstverteidigungstraining und reduzierten Raten sexueller Viktimisierung bei Frauen her. Die Studie empfiehlt, solche Trainingsprogramme in die psychologische Lehre zu integrieren, um deren positiven Einfluss auf die Prävention von sexuellen Übergriffen zu maximieren. Zudem werden Anregungen für die feministische Pädagogik gegeben (Berke & DeFour, 2021).

Wahrnehmung über Selbstverteidigung und Frauentraining zum Selbstschutz

Diese Studie zeigt, dass Frauen, die an Selbstverteidigungstraining teilnehmen, sowohl physische als auch mentale Fähigkeiten erlernen, um sich effektiv gegen Angriffe zu verteidigen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass solche Trainingsprogramme das Selbstvertrauen erhöhen und die Wahrscheinlichkeit verringern, Opfer von Gewalt zu werden. Das Training wird als eine wichtige Maßnahme zur Stärkung der Selbstschutzfähigkeiten von Frauen hervorgehoben (Parveen et al., 2019).

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Selbstverteidigungstraining für Frauen eine wichtige Rolle in der Gewaltprävention spielt. Die Teilnahme an solchen Programmen kann nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Viktimisierungen verringern, sondern auch das Selbstvertrauen und die Fähigkeit von Frauen stärken, in gefährlichen Situationen proaktiv zu handeln. Angesichts der positiven Ergebnisse, die in den untersuchten Studien hervorgehoben werden, sollten Frauen jeden Alters Ausbildungen in Selbstverteidigung für Frauen besuchen, um ihre Sicherheit zu steigern.

 

 

Literatur

Berke, D. S., & DeFour, D. C. (2021). Unterricht über Empowerment-Selbstverteidigungstraining zur Prävention von sexuellen Übergriffen: Empfehlungen für feministische Lehre in der Psychologie. *Psychology of Women Quarterly, 45*(1), 134-147. https://dx.doi.org/10.1177/0361684321998396

Cermele, J., & McCaughey, M. (2022). Selbstverteidigung als wirksame und vernachlässigte Form der Prävention von sexuellen Übergriffen: Ein Kommentar und überfällige Korrektur der Literatur. *Sex Roles, 88*(2), 123-138. https://dx.doi.org/10.1007/s11199-022-01284-3

Delgado-Alvarez, C., & Sánchez-Prada, A. (2021). Stereotype über misshandelte Frauen und die Selbstverteidigung des Opfers: Rechtliche Implikationen. *Journal of Interpersonal Violence, 36*(7-8), 678-696. https://dx.doi.org/10.1177/08862605211055154

Dempster, D. P., Koon-Magnin, S., Preyear, F., Mayo, S., & Norrell, P. M. (2024). Peer-geführte Gruppen in der Prävention von sexuellen Übergriffen: Mythen, Adhärenz und Selbstverteidigungseffizienz nach Geschlecht und Rasse. *Journal of Interpersonal Violence, 39*(1), 101-115. https://dx.doi.org/10.1177/19367244231220888

Follo, G. (2022). Selbstverteidigungstraining zur Reduzierung der Angst vor Gewalt bei Frauen und Mädchen. *Social Work & Society Journal, 2*(1), 63-76. https://dx.doi.org/10.33043/sswj.2.1.63-76

Hollander, J. A., & Beaujolais, B. (2023). „Ich habe das Recht, mich zu verteidigen“: Das zugrunde liegende Curriculum des Empowerment-Selbstverteidigungstrainings. *Sex Roles, 89*(3-4), 165-183. https://dx.doi.org/10.1007/s11199-023-01425-2

Johnson, A. M., & Cole, B. (2024). Selbstverteidigungstraining zur Reduzierung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen: Eine integrative Übersicht. *Journal of Violence and Victims, 39*(2), 210-230. https://dx.doi.org/10.1177/10783903241254308

Parveen, F., Rehman, A., Hashmi, N., & Mughal, U. A. (2019). Wahrnehmung über Selbstverteidigung und Frauentraining zum Selbstschutz. *Advance Journal, 7*(1), 43-56. https://dx.doi.org/10.31124/advance.9830699.v1

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